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TIKOPIA - einst eine einsame Insel der Salomonen
fafine faka Tikopia - Frau Von Tikopia
1989, als ich mit meiner Yacht „African Queen“ Tikopia erreichte und vier Wochen blieb, schien mir die Insel unberührt von westlichen Einflüssen, tatsächlich hatten viele andere Segler vor mir vor Tikopia ihren Anker geworfen. Der neuseeländische Raymond Firth, Prof. für Anthropology an der London School of Economics, hatte in den 1920er Jahren, zu einer Zeit, als die polynesischen Einwohner Tikopias noch fast unberührt von westlichem Einfluss waren, ein Jahr mit ihnen gelebt. 1936 veröffentlichte er sein Buch WE, THE TIKOPIA, gleichermaßen gepriesen von Anthropologen, Soziologen, Psychologen, Romantikern und Abenteurern. 1989 konnte ich zum ersten Mal darin lesen – die Bewohner von Tikopia hüteten ein Exemplar.
Seit Firth forschen und lebten Wissenschaftler auf Tikopia, Missionare richteten früh eine Krankenstation ein, Segler aus aller Welt kommen, inzwischen auch als Chartertouristen mehrerer Veranstalter. Das durch seine herausragend dokumentierten Törns bekannte Paar Heide und Erich Wilts brachte auf ihrer Yacht Freydis Reporter der Zeitschrift GEO nach Tikopia.
1989 ehrte mich Chief Nr. II durch eine Zeremonie, die mich zur fafine faka Tikopia, zu einer Frau von Tikopia machte. Damals bedeckten die Frauen ihre Brüste noch nicht, und Tänze auf Tikopia waren spirituelle Rituale. Vor nicht langer Zeit erreichte mich ein Brief mit der Bitte, doch eine Stiftung zu gründen, die Klimaanlagen für die Hütten des Dorfes finanziert. Nicht ohne Wehmut denke ich immer, wenn ich von Tikopia höre, an Enzensbergers Satz: Indem wir finden, was wir suchen, zerstören wir es.
Chief Nr. 1 mit seiner Frau
Angehörige Chief Nr. 2 im Jahr 1989
Heide Wilts/Freydis (Leseprobe: Tikopia): http://www.freydis.de/bilder/2012/06/Tikopia%20Auswahl.pdf